BEIJING, 14. Dezember (Xinhuanet) -- Stellen Sie sich ein Leben vor, in dem man täglich an den Folgen des Krieges leidet und Schmerz fühlt, nachdem man seine Liebsten verloren hat. Und dann ist da noch die Furcht vor einer möglichen Rückkehr der „Teufeln“, die einst das Leben zerstört haben, als man ein Kind war. „Die Teufel“ nennt die 87-jährige Zhang Xiuhong immer noch die japanischen Soldaten, die sie einst vergewaltigt hatten und mehr als 50 Mädchen in ihrem Dorf Shazhouwei in der Nähe von Nanjing vor 75 Jahren verbrannt hatten. Sie war erst 12 Jahre alt und erinnert sich immer noch daran, wie ihr Großvater vor den japanischen Soldaten niedergekniet ist und sie anflehte, die Enkeltochter zu verschonen. Zhang war gestern in der Gedächtnis-Halle für die Opfer des von den Japanern verübten Massakers von Nanjing, um einer Trauer-Zeremonie als überlebende Zeitzeugin beizuwohnen.
Zhang ist von den Erlebnissen sowohl psychisch als auch physisch traumatisiert, nachdem sie brutal vergewaltigt worden war: „Als die Japaner in mein Haus kamen und mich mitnahmen, hat mein Großvater sie angefleht, mich gehen zu lassen, da ich doch erst 12 Jahre alt sei, aber sie haben gedroht, ihn zu erstechen. Dann habe ich wiederum meinen Großvater angefleht, mich gehen zu lassen, denn sonst wären wir beide gestorben“, erinnert sich Zhang. Jahrzehnte nach den Gräueltaten weigert sich Japan nach wie vor, sich mit der eigenen Vergangenheit zu beschäftigen, wie Deutschland dies nach dem Holocaust getan hat. Einige japanische Politiker leugnen die Geschehnisse bis heute. Dennoch waren auch einige Japaner unter den tausenden Trauernden aus der ganzen Welt, die am Mittwochabend während einer Nachwache in Nanjing Kerzen angezündet haben für die Menschen, die nach dem Fall der Stadt im Zweiten Weltkrieg von den Japanern getötet worden waren. Bei den Wahlen in Japan führt währenddessen die von Premierminister Shinzo Abe angeführte Liberal-Demokratische Partei. Abe’s Comeback ist motiviert durch Scharfmacher-Aussagen in der Militär- und Außenpolitik, die dafür eintritt, die Verfassung zu ändern, damit die bewaffneten Kräfte eine aktivere Rolle spielen können.
(Quelle: german.china.org.cn)
