Nanjing stellt Bordell unter Kulturschutz

03-09-2014 09:03:37

BEIJING, 23. Juli (Xinhuanet) -- Der Name Nanjing ist unwiderruflich mit Japans Gräueltaten während dem Zweiten Weltkrieg verbunden. Auf Antrag von Historikern hat die Jangtse-Stadt nun auch ein ehemaliges japanisches Militärbordell zum Gedenkort erklärt.

Nach wiederholtem Befürworten von Historikern hat die Stadt Nanjing das berüchtigte japanische Militärbordell an der Liji-Straße nun offiziell unter Kulturschutz gestellt. Der aus sieben zweistöckigen Gebäuden bestehende Komplex war das größte Militärbordell in Asien während dem Zweiten Weltkrieg. Die Frauen und Mädchen, die von der japanischen Armee darin zur Prostitution gezwungen wurden, wurden von ihren Peinigern euphemistisch als „Trostfrauen“ bezeichnet. Der heute stark heruntergekommene 4000 Quadratmeter große Gebäudekomplex hieß während der japanischen Besatzung von Nanjing offiziell „Oriental Hotel“ oder „Dongyun-Trosthaus“

Die Koreanerin Pak Yong-sim ist einige der wenigen „Trostfrauen“, welche dieses düstere Kapitel der japanischen Geschichte überlebt haben. Mit Hilfe von Historikern gelang es ihr im Jahr 2003, das Zimmer im Gebäude Nummer zwei zu identifizieren, in dem sie während dem Krieg von japanischen Soldaten gefangengehalten und missbraucht wurde.

Insgesamt mussten während dem Zweiten Weltkrieg gegen 200.000 Asiatinnen für die japanischen Truppen als Sexsklavinnen arbeiten.

Gemäß Geschichtsprofessor Jing Shenghong von der Nanjing Normal University gab es allein in Nanjing über 40 „Trosthäuser“. Die meisten dieser Bordelle seien inzwischen aber abgerissen worden oder könnten nicht mehr identifiziert werden, so Jing. Im März beantragten Professor Jing und einige andere Historiker bei der Regierung des Bezirks Qinhuai, das Bordell an der Liji-Straße unter Kulturschutz zu stellen, um es vor dem endgültigen Zerfall zu retten.

Nanjing, der heutige Hauptort der Provinz Jiangsu, wurde am 13. Dezember 1937 von der japanischen Armee eingenommen. In den darauffolgenden sechs Wochen wurden nach chinesischen Quellen über 300.000 Menschen – unter ihnen auch Zivilisten und unbewaffnete Soldaten – umgebracht, und Tausende von Frauen und Mädchen vergewaltigt.

(Quelle:german.people.cn) 

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