Chinesisch-japanische Beziehungen auf 40-Jahrestief

02-12-2014 10:40:41

BEIJING, 11. August (Xinhuanet) -- Bei einem Symposium in Dalian sorgten sich Wissenschaftler und Experten um die Beziehungen zwischen den beiden asiatischen Nachbarn China und Japan. Die Schuld für das schlechte Verhältnis sehen sie in der Politik von Japans Premierminister Shinzo Abe.

Seit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen im Jahr 1972 sind die chinesisch-japanischen Beziehungen derzeit so angespannt wie noch nie, wie Wissenschaftler von Chinas bekanntestem Think-Tank festgestellt haben. "Die falsche historische Perspektive und der schroffe diplomatische Stil, der von der Regierung unter Shinzo Abe starrköpfig verfolgt wird, hat eine Rückentwicklung bei den Beziehungen Japans zu China auf dem politischen Gebiet verursacht. Das hat auch negative Auswirkungen auf andere Gebiete", sagte Li Peilin, der Vizepräsident der Chinesischen Akademie der Sozialen Wissenschaften bei einem Symposium in Dalian in der Provinz Liaoning am Wochenende. "Im Zusammenhang mit einer steigenden Möglichkeit eines militärischen Konfliktes in der zunehmend komplizierten Situation in der Ostchinesischen See stellt sich für chinesische Wissenschaftler eine wichtige Frage: Wie kann die gegenwärtige Sackgasse überwunden werden, um die Beziehungen wieder zu normalisieren?", sagte Li.

Jiang Ruiping, der Vizepräsident der Chinesischen Universität für Ausländische Angelegenheiten sagte, dass die andauernde Konfrontation zwischen China und Japan, den beiden größten Wirtschaften in Asien, die Kooperation und regionale Integration behindert hätte. Er fügte hinzu, dass die chinesisch-japanischen Beziehungen gegenwärtig in einem Konflikt zwischen gegenseitigem wirtschaftlichen Nutzen und dem Streit in der politischen Arena stecken würden. Jiang sagte, die beiden Länder sollten aus der Kooperation zwischen Frankreich und Deutschland in Europa lernen und versuchen, die bilateralen Beziehungen durch Interaktion wieder anzuknüpfen.

"Die Richtung, in die sich die chinesisch-japanischen Beziehungen entwickeln werden, wird davon abhängen, welche Art der politischen Mentalität der japanische Premier Abe gegenüber China verfolgen wird – entweder eine Win-Win Mentalität oder ein Nullsummenspiel", sagte Liu Jiangyong, der verantwortliche Direktor am Institut für Internationale Studien an der Tsinghua Universität. "Es ist momentan noch zu früh zu sagen, ob Japan seinen Militarismus wieder aufleben lässt, doch die offene Strategie der Regierung Abe sieht China als militärischen Rivalen. Das sollte China an die dringende Notwendigkeit erinnern, den Frieden in der Ostasiatischen Region aufrecht zu erhalten", sagte Liu. An dem Symposium am Wochenende nahmen mehr 200 Experten und Wissenschaftler teil. Die Veranstaltung fand anlässlich des 120. Jahrestages des Beginns des chinesisch-japanischen Krieges zwischen 1894 und 1895 statt.

(Quelle:german.china.org.cn)

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